Katholische Ordensfrauen arbeiten in Indien häufig in entlegenen Dörfern. Dort betreuen sie Kinder und Bedürftige und unterrichten in Schulen. Trotz ihrer wichtigen und vielschichtigen Arbeit haben ihre Stimmen oft wenig Gewicht. Die Stärkung der Rolle von Ordensfrauen ist eine Herausforderung. Viele der Schwestern sind sich ihrer eigenen, oft schwierigen Situation nur wenig bewusst. Diese zu ändern, hat sich die Initiative „Streevani“ zur Aufgabe gemacht.
Die Initiative richtet sich an alle Frauen in der Kirche, besonders jedoch an Ordensfrauen. Sie zielt dabei auch auf die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Gruppen und Bewegungen. Mit ihrem Programm „Empowerment of Women Religious“ konnte „Streevani“ mehrere Seminare und Workshops, auch während der Pandemie, durchführen. Hieran nahmen Frauen und Männer teil. In den Workshops werden Frauen ermutigt, ihre Probleme zu benennen, damit Männer hiervon ein klares Bild erhalten.
Inhaltlicher Schwerpunkt der angebotenen Seminare und Bildungsworkshops ist die Bekämpfung des Sexismus in der Kirche und die Ausbildung von Frauen in Führungspositionen sowohl im sozioökonomischen, politischen als auch kirchlichem Kontext. In Sitzungen der Beratungs- und Arbeitsgruppen werden weiter Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Glaubenserfahrung, interreligiöse Gebetsdienste sowie die Vernetzung und Zusammenarbeit der Frauen behandelt.
Auch in Indien kehrt nach der Corona-Welle wieder „Normalität“ ein. „Streevani“ hatte trotz der pandemiebedingten Probleme alle Anstrengungen unternommen, die Bewegung aufrechtzuerhalten, indem sie ständig in Kontakt mit gleichgesinnten Netzwerken und Gruppen blieb. Jetzt werden wieder regelmäßige Treffen angestrebt.